Allergien

Allergien

Allergien sind individuell – Jeder erlebt sie anders

Bei dem Wort Allergien gibt es keine zwei Menschen, die an das Gleiche denken.
Jeder erlebt seine allergische Reaktion sehr persönlich.

Manch einer weiß noch nicht einmal, dass er eine Allergie hat. Hier ein Beispiel.

Ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann war „am Ende“. Besonders schlimm setzten ihm seine Urlaube zu.

Um eine lange und schreckliche Geschichte kurz zu machen: Er hatte Allergien auf Ei, Getreide, Rindfleisch und auf schwarzen Pfeffer, von denen er allesamt nichts wusste.
Sie waren so allgegenwärtig, dass er aus dem „Tal der Tränen“ seiner Beschwerden nie wieder eine Erholungspause hatte. Besonders genoss er stets das Frühstücksbuffet des Hotels am Urlaubsort, was die Beschwerden jeweils ins Unermessliche steigerte.

Nach der Allergietestung auf die Lebensmittel konnte er diese meiden, und binnen 14 Tagen ging es ihm so gut wie seit Jahren nicht mehr. Innerhalb eines Jahres verlor er 10% seines Ausgangsgewichts, konnte erstmalig an einer Laufsportgruppe teilnehmen, absolvierte einen Halbmarathon, und nach drei Jahren kam er bei seiner Neurodermitis und seinem Asthma ohne ein Cortisonpräparat aus und war praktisch beschwerdefrei.
Diese Geschichte ist kein Einzelfall, aber wohl der dramatischste in meiner Praxis.

Haut, Schleimhäute und Atemwege – Häufig betroffene Organsysteme

Bei den oben angeführten Störungen der Haut und Schleimhäute wie Neurodermitis, Gesichtsrose, Ekzemen oder wiederkehrenden Nebenhöhleninfekten und Bronchitis sowie Asthma liegen Allergien eigentlich immer auf der Hand.

Prick-Test: Der klassische Allergietest und seine Grenzen

In den Praxen, die allergologische Untersuchungen durchführen, wie bei Lungenfachärzten, Dermatologen und HNO-Fachärzten, wird regelmäßig der Prick-Test durchgeführt. Dabei werden die in Verdacht stehenden Allergene auf die Haut getropft (1 Tropfen genügt) und gegenüber reinem Histamin getestet, indem man die Haut unter dem Tropfen „prickt“ (ein schöner lautmalerischer Begriff fürs Aufkratzen). Das Ergebnis wird 24 Stunden später abgelesen.
Es wird mit den Zeichen (-) für ein negatives Ergebnis, (0) für neutral, (+) für leicht, (++) für deutlich und (+++) für stark dokumentiert. Das ist für therapeutische Entscheidungen, wie sie in den allergologischen Praxen getroffen werden, ausreichend.

Da es sich um handschriftliche Auswertungen der medizinischen Fachangestellten handelt, werden sie häufig den ärztlichen Befundberichten nicht beigefügt, was weiterbehandelnde Ärzte häufig in ein Dilemma stürzt.
Man weiß oft schlichtweg nicht, was alles getestet wurde, sondern nur, worauf reagiert wurde. Manchmal ist nicht mal das dokumentiert.

Verzögerte Allergien – Die oft übersehene Ursache für Beschwerden

Was die Prick-Testungen niemals erfassen werden, sind die verzögert allergischen Reaktionen auf Lebensmittel vom Typ IgG 1–4, denn in der Haut werden nur IgE-vermittelte allergische Sofortreaktionen abgebildet.

Das führt manchmal sogar dazu, dass Allergologen die Existenz von verzögerten Allergien schlichtweg in Abrede stellen. Es wird darüber ein akademischer Diskurs geführt, der vor allem dem Betroffenen nichts nützt, denn dieser erlebt womöglich schreckliches Leid. Ganz abgesehen davon sind die Lehrbücher diesbezüglich ganz klar in der Aussage.

Hatten Sie gewusst, dass es diese zweierlei Arten von Allergien gibt?

Zwei Arten von Allergien: Sofort- vs. Spätreaktionen

Beide Allergien stehen in Wechselwirkung zueinander und verschlimmern sich gegenseitig.
Die Typ-II-Allergie betrifft Atopiker nahezu immer, es gibt aber noch mehr Menschen, die an verzögerten Allergien leiden, ohne Atopiker zu sein – und womöglich gehören Sie genau zu diesen Betroffenen.

Dennoch sei hier ein Wort über Atopiker erlaubt.

Es handelt sich um Menschen, die allergisch an Haut und Schleimhäuten veranlagt sind, weshalb sie nahezu immer an einer Neurodermitis oder anderen entzündlich-allergischen Hautreaktionen und an Asthma leiden.

Die Allergene sind häufig etwas, das eingeatmet wird oder sich auf dem Hautschweiß festklebt. Heuschnupfen mit Bindehautentzündungen der Augen, Fließschnupfen, häufiges Niesen und eine verstopfte Nase gehen einher mit Jucken und Schwellungen des Hals-Rachenraums bis hinunter in die Bronchien, wo sie asthmatoide Bronchitis auslösen und im schlimmsten Fall einen Asthmaanfall verursachen können.

Die Sofortallergien vom Typ IgE sind bisweilen lebensbedrohlich, v. a. bei Allergien auf Insektengifte oder Nahrungsmittel-Sofortreaktionen, sodass Betroffene regelmäßig ein lebensrettendes Notfallset mit sich führen.

Sofortallergien sind meist genetisch veranlagt und gehen mit Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhaut einher. Kaum einem Sofortallergiker ist gänzlich unbekannt, worauf er so heftig reagiert.

Ganz anders die verzögerten Allergien.

Wie lassen sich Allergien behandeln? Schulmedizinische Ansätze

Die Schulmedizin setzt zur Therapie die Desensibilisierung ein und symptomatisch Antihistaminika sowie Cortison in unterschiedlichen Dosierungen, lokal oder systemisch.

Bei der Desensibilisierung wird durch Spritzen in die Haut oder das Schlucken des Allergens eine lokale Reaktion begrenzten Ausmaßes erzeugt.

Dies führt zur Produktion von IgG-Antikörpern.

Das wird so lange fortgesetzt, bis der IgG-Wert ein Ausmaß erreicht, das die statistische Wahrscheinlichkeit, dass ein Allergen noch auf einen IgE-Antikörper reagiert, unwahrscheinlich macht.

Die IgG-Reaktion fällt dann wesentlich milder aus, kann aber immer noch restallergische Symptome erzeugen, die dann aber allenfalls noch lästig, aber nicht mehr gefährlich sind.

Alternative Therapieansätze: Akupunktur und ganzheitliche Methoden

Die Chinesische Medizin bedient sich mit erstaunlichem Erfolg der Akupunktur bei der Behandlung von Allergien – und zwar immer zu einem Zeitpunkt, wenn die Symptome der Allergie beginnen und noch nicht voll ausgeprägt sind. Das frühe Frühjahr ab Februar/März ist ein guter Zeitpunkt für die Frühblüher. Wer gewöhnlich später im Jahr Symptome entwickelt, kann entsprechend später beginnen.

Allergien gegen Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Tierhaarepithelien sind ganzjährige Herausforderungen und können jederzeit behandelt werden. Bei Tierhaaren werden gerne die Haare in die Hand genommen, während die Akupunktur eine Körperreaktion erzeugt.