BIA

Wer´s ganz genau wissen will!

Was ist eine BIA?

Gemessen wird die BIA mit einem schwachen, für den Menschen nicht spürbaren Wechselstrom. Dieser schwingt wie eine Sinuskurve. Diese Kurve wird durch die Beschaffenheit der Zellmembran verschoben.

Der vorhandene Gewebewiederstand wird gemessen und als Parameter ausgegeben.

In der Abbildung wird das beispielhaft an einer Zelle dargestellt.

Wasser und Muskeln leiten den Strom sehr gut.

Sie enthalten viele geladene Teilchen (Elektrolyte).

Fettzellen hingegen, leiten den Strom kaum, da sie arm an geladenen Teilchen sind.

Die medizinische BIA beim Spezialisten liefert folgende Werte zusätzlich:
  • – Fettfreie Masse(FM), Fat mass
  • – Gesamtkörperwasser (TBW), Total body water
  • – Muskelmasse Muscle mass
  • – Fettfreie Masse (FFM), Fat free mass
  • – Körperzellmasse (BCM), Body cell mass
  • – Extrazelluläre Masse (ECM), Extracellular mass
  • – Magermasse (LBM), Lean body mass
  • – Impedanz: Der Gesamtwiderstand des Körpers gegenüber Wechselstrom in Ohm
  • – Resistenz: Der Widerstand des Körperwassers (Sie ist hoch bei               Wassermangel, niedrig bei Wasserüberschuss)
  • – Reaktanz: Der starke Widerstand schlecht leitender Zellwände korreliert mit   der Zellmasse und dem darin gebundene Körperwasser (Sie sollte mindestens 10% der Resistenz betragen)
  • – Phasenwinkel: Zeigt den Zustand der Zellen an

Der Phasenwinkel/ Ernährungsindex:

Dieser Wert hat eine hohe Aussage über Ihre Zellgesundheit.

Wenn der Wert Ihrer Phasenverschiebung gut ist, weist das auf einen guten Qualitätszustand der Zellmembran (2 Lagen Fettsäuren zwischen Proteinschichten) und damit auf einen guten Ernährungs- und Trainingszustand hin.

Ihre Zellen haben schlichtweg alles was sie brauchen.

 

Der Phasenwinkel sinkt…

… bei einer Verschlechterung des Training- oder Ernährungszustandes. Aber auch Infektionen oder sogar bestimmte Medikamente können die Ursache sein.

 

Der Phasenwinkel steigt…

… mit jeder Verbesserung des Ernährungs- und Trainingszustandes, sowie hervorragender Versorgung mit Makronährstoffen wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette, aber auch Mikronährstoffen wie Zink, Selen oder Magnesium.

Der Phasenwinkel verringert sich bei Abbau von Zellmasse und kann somit zur Verlaufsbeurteilung bei Gewichtsreduktion oder bei überforderndem Training / Krankheiten herangezogen werden.

Abnehmende Phasenwinkel werden durch eine Zunahme der    extrazellulären Wassermenge (ECW) verursacht.

  • Niedrige Phasenwinkel zeigen an:
  • – Ein ungewollter und ungewünschter Muskelabbau (Fettgewebe fällt   hier nicht ins Gewicht) oder
  • – Die Überwässerung des Extrazellulärraumes, die eine Störung des   Wasserhaushaltes anzeigen.
  •       
  •       – Niere geschwächt,
  •       – Allergie,
  •       – Histaminosen,
  •       – Entzündungen,
  •       – Ödeme,
  •       – venöse Stauung,
  •       – Eiweißmangel im Blut… etc.
  • Steigende Phasenwinkel können durch Abnahme der extrazellulären Wassermenge und/oder Aufbau von Zellmasse erklärt werden.
  •  
  • Hohe Phasenwinkel zeigen an:
  • – Niere geschwächt
  • – Einen Muskelaufbau (auch hierbei fällt Fettgewebe nicht ins Gewicht)
  • – Austrocknung des Extrazellulärraum durch:
  •         
  •         – Dunst
  •         – Wassertabletten,
  •         – Fieber,
  •         – Entwässerungskuren,
  •         – Kater nach Alkoholexzessen
  •         – Durchfälle,
  •         – Erbrechen
Das Gesamtkörperwasser TBW besteht aus Intrazellulärem Wasser (ICW) und Extrazellulärem Wasser (ECW)

Anders als viele annehmen, wird die Menge des Körperwassers wenig oder gar nicht über die Trinkmenge beeinflusst.

Das Gesamtkörperwasser hängt mehr von der Menge der vorhandenen Zellmasse ab.

 

Das Körperwasser setzt sich aus zwei Teilen zusammen: ICW (intrazelluläres Wasser) und ECW (extrazelluläres Wasser).

Der weitaus größere Teil befindet sich im intrazellulären Raum.

 

Das Ganzkörperwasser sinkt…

…wenn der Anteil des Körperfetts zu hoch ist.

 

Das Ganzkörperwasser steigt…

…wenn der Körperfettanteil auf ein gesundes Level gebracht wird.

 

Anders als getrunkenes Wasser ist i.v. (intravenös) zugeführte Flüssigkeit sofort im Messergebnis zu sehen, denn es wird von den Körperzellen aufgenommen.

Die Körperzellmasse BCM:

Die BCM umfasst die Zellen der Skelettmuskulatur, des Herzmuskels, der glatten Muskulatur, der inneren Organe, des Verdauungstraktes, des Blutes, der Drüsen und des Nervensystems.

 

Die Körperzellmasse sind die Gewebe, die Stoffwechselarbeit für den Menschen verrichten und am meisten zu Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen beitragen.

 

Hier findet sich auch die wichtigsten Baustoffe für den gesunden Körper, das Protein.

Die Magermasse (FFM):

Die Magermasse wird auch fettfreie Masse genannt, da sie alle Bestandteile des Körpers enthält, welche nicht zum Körperfett gehören.

Der Körperfettanteil:

Das Körperfett ist nichts anderes als überschüssige Nahrungsenergie, die der Körper in Form von Fett speichert.

Hier sehen Sie die Tabelle mit den geschlechtsspezifischen Angaben für den Körperfettgehalt.

 

Von Adipositas spricht man ab einem hohen Fettgehalt.

Ein 70 kg schwerer Mann im Besten Alter mit 25% Körperfettanteil gilt als übergewichtig und hat 5-10% zu viel Körperfett, das sind 3,5 – 7 kg Fett.

Eine 70 kg schwere Frau im besten Alter mit 40% Körperfett gilt als übergewichtig und hat 6 – 12% zu viel Körperfett, das sind 3,85 – 7,7 kg Fett.

Dieses zu reduzieren erweist sich für viele Menschen als schwierig und langwierig.

Ein Gramm Fett hat 9,3 Kcal. Ein Kilogramm Körperfett hat daher 9300 Kilokalorien. Wir reden also von um bis zu 35.000 Kilokalorien bei einem übergewichtigen Menschen.

Eine Stunde Rudern oder 40 min Schwimmen (20 min für 1000m) verbrennt 450 – 500 Kilokalorien.

Sie könnten mit solchen moderaten Fettreserven theoretisch also 70 Stunden lang rudern und 750 km zurücklegen, wenn Sie in dieser Zeit keine Kalorie mehr zuführen.

Oder sie erreichen 120 km mit 50 Stunden schwimmen.

Die Rechnung ist verzerrt, denn in Wirklichkeit bauen Sie durch ein solches Training nicht nur Körperfett ab, sondern auch Muskeln auf.

In dem Maß, wie der Muskel wächst sinkt der relative Körperfettgehalt ab.

Es bedarf also schon der exakten Messung der Parameter!

Die BIA liefert dafür die genauesten Messwerte.

Der Quotient aus Extrazellulärer Masse (ECM) zur Körperzellmasse (BCM):

Dieser Quotient bildet den Zustand der Ernährung am besten ab.

 

Ein gesunder Mensch weist stets einen höheren BCM als ECM Wert auf.

Ein Index im gesunden Bereich liegt damit immer unter 1.

 

Ein über den Wert 1 steigender Quotient weist auf eine Verschlechterung des Ernährungszustands hin.

 

Damit gleicht er dem des abfallenden Phasenwinkels.

Fehlerquellen bei der Messung:

Die Leitfähigkeit der Flüssigkeiten ist von der Temperatur abhängig.

Auch sehr kalte Hände können die Messergebnisse verfälsche (Vorwärmen!).

Ein Patient sollte 5 min im beheizten Raum ruhen, bevor die Messung durchgeführt wird.

Jeder Kontakt zu leitfähigen Materialien (z.B. Bettgestell aus Metall) führt zu verfälschten Werten.

Beim unbekleideten Patienten dürfen sich Arme und Beine nicht gegenseitig berühren.

BIA-Kontraindikationen

BIA Messungen gelten allgemein als sicher, wir empfehlen Ihnen jedoch bei Anwesenheit von Herzschrittmachern, Defibrillatoren oder anderen implantierten elektronischen Geräten (z.B. implantierte substanzverabreichende-Systemen wie Insulinpumpen, Schmerzmittelpumpen etc.) keine BIA-Messungen durchzuführen!